BRS News
Mob Grazing: Eine Weidestrategie für Trockengebiete?
Mit der zunehmenden Trockenheit in den letzten Jahren stößt die klassische Kurzrasenweide an ihre Grenzen. Ein neuer Ceva Blog-Beitrag beschäftigt sich mit der Beweidungsmethode Mob Grazing als Alternative für trockene Regionen. Mob Grazing ist eine Beweidungsmethode, bei der eine große Tiergruppe eine kleine Fläche für kurze Zeit sehr intensiv beweidet, bevor sie zu einer anderen Fläche weiterzieht. Dies ahmt das Verhalten von Wildtierherden nach, was kurze, intensive Beweidungsphasen und lange Erholungszeiten für die Weide zur Folge hat.
Landwirtschaft als Dienstleister im Katastrophenschutz
Extreme Wetterlagen und Energiekrisen zeigen: Katastrophenschutz braucht neue Partner. Im Verbundprojekt LuKaS – Landwirtschaft und Katastrophenschutz
wird untersucht, wie landwirtschaftliche Betriebe künftig nicht nur zur Ernährungssicherung beitragen, sondern auch als dezentrale Anlaufstellen im Katastrophenfall dienen können. Ziel ist es, sogenannte landwirtschaftliche Katastrophen-Leuchttürme zu entwickeln, die im Falle von Stromausfällen, Hochwasser oder anderen Krisenszenarien eine sichere Versorgung und Kommunikation gewährleisten.
EU-Projekt "VALORAGRO": Vom Reststoff zum Futtermittel
Das dreijährige EU-Projekt VALORAGRO (Valorisation of residual materials of agricultural production through fermentation into pig and poultry feed), hat sich zum Ziel gesetzt, Reststoffströme aus der landwirtschaftlichen Erzeugung (Fokus auf Obst und Gemüse) zu identifizieren, Möglichkeiten der Fermentation und des Einsatzes in der Fütterung von Schweinen und Geflügel zu untersuchen und in Zusammenarbeit mit Akteuren der Wertschöpfungskette (Living Labs) in allen Ländern die Umsetzung in die Praxis zu prüfen. Interessenten, die an der Umsetzung des Projektes mitwirken wollen, z.B. verarbeitende Betriebe mit Reststoffen, Fütterungsberater*in, Betriebe mit Schweine- oder Geflügelhaltung in jeder Größenordnung oder anderweitig interessierte Personen, können sich unverbindlich für das Living Lab anmelden.
Vorfahrt für mehr Biosicherheit im QS-System
Ab dem 1. Januar 2026 müssen QS-Rinder- und Schweinhalter eine individuelle Risikobewertung der Biosicherheit ihres Betriebs vornehmen. Das QS-System folgt damit den Empfehlungen einer Ad-hoc Arbeitsgruppe zu Biosicherheit und Seuchenprävention, die auf die steigende Gefahr eines Tierseuchenausbruchs im eigenen Betrieb reagiert. Tierhalter können dafür eine digitale Risikoampel nutzen, mit der die Biosicherheit systematisch und betriebsindividuell bewertet wird. Dieses Angebot der Universität Vechta ist kostenfrei. Die QS-Betriebe haben eine Vorbereitungszeit von sechs Monaten. Ab dem 1. Juli 2026 muss der Tierhalter die Nutzung der Biosicherheitsampel im Audit nachweisen. Wer bereits im Jahr 2025 die Biosicherheit seines Betriebs über eine Risikoampel oder ein behördliches Biosicherheitskonzept bewertet hat, kann diesen Nachweis heranziehen, eine Wiederholung bis Mitte 2026 ist dann nicht notwendig.
Aufruf zur Teilnahme: Studie zu Arbeitsbelastungen in der Milchviehhaltung
Am Universitätsklinikum Düsseldorf läuft derzeit eine Studie zu Belastungen in der Milchviehhaltung. Ziel ist es, besser zu verstehen, welche Faktoren im Arbeitsalltag als besonders belastend empfunden werden – und wie sich diese verringern lassen. Gesucht werden Haupterwerbslandwirtinnen und -landwirte aus NRW, die in der Milchviehhaltung tätig sind und an einem kurzen Telefongespräch teilnehmen möchten. Die Ergebnisse sollen helfen, den Arbeitsalltag in der Milchviehhaltung langfristig zu verbessern.
Boehringer Ingelheim: Orale Ileitisimpfung - Schlachthofboni sichern mit gesundem Darm und intaktem Ringelschwanz
Boehringer Ingelheim Vetmedica weist in einer aktuellen Pressemeldung darauf hin, dass Schlachthöfe bei ihrer Bezahlung das Tierwohl zunehmend stärker berücksichtigen. Für Schweine ohne Befunde in Lunge, Organen oder Schwanz werden zukünftig Boni gezahlt, bei Verletzungen gibt es Abzüge. Ein wichtiger Schlüssel, um diese Prämien zu erreichen, sei hierbei laut Boehringer, die orale Impfung gegen Ileitis. Eine unerkannte Ileitis-Infektion kann das Darmmikrobiom stören, Unwohlsein verursachen, Schwanzbeißen (Caudophagie) auslösen und zu Schwanzläsionen, Tierwohlprobleme und wirtschaftlichen Verlusten führen.
Tiergesundheit: Mikroplastik stört Darmmikrobiom und Fermentation bei Nutztieren
Mikroplastik beeinträchtigt die Fermentation im Pansen von Rindern und beeinflusst das Darmmikrobiom. Das zeigt eine neue gemeinsame Studie der Universitäten Helsinki, Zürich, Hohenheim und der TU München. Die Forschenden inkubierten Flüssigkeit aus dem Pansen – der ersten Magenkammer von Rindern – mit verschiedenen gängigen Mikroplastikarten und stellten fest: Alle getesteten Kunststoffe veränderten die mikrobielle Aktivität, reduzierten die Gasproduktion und wurden teilweise abgebaut.
Einsatz von Weißen Lupinen (Lupinus albus) beim Ferkel, 2. Durchgang
Weiße Lupinen gewinnen als alternatives Eiweißfuttermittel in der Ferkelaufzucht zunehmend an Bedeutung. Neu zugelassene, anthraknosetolerante Sorten wie Frieda
ermöglichen auch unter schwierigen Witterungsbedingungen eine sichere Anbauoption. In aktuellen Versuchen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) wurde untersucht, wie sich der Einsatz von 2,5–5 % Weißer Lupinen im Ferkelfutter auf Futteraufnahme, Zuwachs und Nährstoffaufnahme auswirkt. Neben der Wahl der Sorte und der Rationsgestaltung spielt auch die Kenntnis der Alkaloidgehalte eine zentrale Rolle für die sichere Anwendung. Die Untersuchung zeigt, dass der Einsatz von Weißen Lupinen in der Ferkelfütterung sorgfältig abgewogen werden muss und liefert auf dieser Basis Hinweise für eine verantwortungsvolle Dosierung.
QS-Leitfäden Version 2026 jetzt online verfügbar
Die ab 2026 gültigen QS-Leitfäden sind ab sofort auf der Website der QS Qualität und Sicherheit GmbH unter www.q-s.de verfügbar. Die Dokumente befinden sich im Dokumentencenter unter den jeweiligen Unterseiten der unterschiedlichen Produktionsstufen – zum Einsehen und Herunterladen.
Die 25. Goldene Olga geht in 2025 nach Oldenburg
Sonja und Jürn Diers vom Milchhof Diers aus Oldenburg dürfen sich mit ihrem Hof Bester Milcherzeuger Niedersachsens 2025
nennen. Das Ehepaar wurde am 28. November 2025 im Rahmen der feierlichen Preisverleihung des 25. Milchlandpreises in Rastede vom Landesbeauftragten für regionale Entwicklung Weser-Ems, Nikolaus Jansen, dem niedersächsischen Landvolk-Vizepräsidenten Frank Kohlenberg sowie den Vorsitzenden der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN), Jan Heusmann und Weert Baack, geehrt. Der Milchhof Diers erhielt die Goldene Olga 2025
und einen Geldpreis in Höhe von 4.000 Euro. Zudem kommt für ein Jahr die lebensgroße, goldene Kuh-Statue zu Gast auf den Hof.