Dialog Rind Schwein

19.10.2022

50 % der Weltbevölkerung von Mikronährstoffmangel betroffen

Micronutrient deficiencies among preschool-aged children and women of reproductive age worldwide: a pooled analysis of individual-level data from population-representative surveys, The Lancet Global Health, Volume 10, ISSUE 11, e1590-e1599, November 01, 2022

Laut einer aktuellen Studie der gemeinnützigen Global Alliance for Improved Nutrition (GAIN) könnten weit mehr der Weltbevölkerung von Mikronährstoffmangel (Hidden Hunger) betroffen sein, als bisher angenommen. Es ist die Rede von fast 50 Prozent der Menschen, die nicht ausreichend Nährstoffe mit der Nahrung aufnehmen. Die Zahlen erschrecken. Der beteiligte Wissenschaftler, Dr. Tyr Beal, nennt folgende Zahlen:

  • 1 von 2 Kindern weltweit
  • 2 von 3 Frauen weltweit
  • 9 von 10 Frauen in vielen Ländern mit niedrigem Einkommen
  • 1 von 2 Frauen im Vereinigten Königreich
  • 1 von 3 Frauen in den USA
 

31.08.2022

Milchersatzgetränken fehlen wichtige Mikronährstoffe

Milch   Nicht Nur Für Die Knochen Gut

Milch ist ein einzigartiges Lebensmittel. Es kann derzeit noch nicht nachgebaut werden. Eine aktuelle Studie konnte jetzt nachweisen, dass in Produkten, die als Ersatz verkauft werden, nicht einmal die wichtigsten Nährstoffe enthalten sind: so fehlen z.B. Phosphor, Magnesium, Zink und Selen in vielen Produkten. Eine Ausnahme stellt ein Milchersatzgetränk aus Erbsen dar. Wie würde das Ergebnis ausfallen, wenn auf alle 2.000 in Milch nachgewiesenen Verbindungen untersucht worden wäre?

 

31.08.2022

'Warum ein Tierbestandsabbau in Irland zu steigenden globalen Emissionen führt

(c)Rinderfakten: Methan je Land und je Liter Rohmilch

Die Landwirtschaft verursachte Treibhausgasemissionen und belastet damit das Klima. Die Forderung ist, den Fleischverzehr zu reduzieren und die Tierbestände zu reduzieren. Diese Forderung ist falsch , wie ein Blick nach Irland zeigt. Auch dort soll sich die irische Milchindustrie an den Emissionensenkungen beteiligen. Es ist die Rede von 22 bis 30 %. Da die irischen Kollegen bereits sehr effektiv wirtschaften, geht das nur über eine Bestandsreduzierung. Dadurch steigen aber die weltweiten Klimaemissionen. Der Grund ist so einfach wie einleuchtend. Wer sich den OECD-FAO-Ausblick der Landwirtschaft für die Jahre 2022 bis 2031 anschaut, wird lesen, dass die Nachfrage nach Fleisch und Milchprodukten weltweit ansteigen wird und zwar v.a. in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Dort aber wird die Milch aber in Systemen mit rel. schlechten Emissionswerten je Produkteinheit erzeugt, v.a. wenn Ziegen, Schafe oder Büffel für die Milcherzeugung genutzt werden müssen. Dem Weltklima nützt es also gar nichts, hocheffektive Systeme aus der Produktion zu nehmen, dafür aber Hinterhofhaltungen zu fördern.

 

31.08.2022

Amerikanische Milchviehhaltung will bis 2050 Klima neutral Milch erzeugen

Methankreislauf In Der Rinderfütterung

Die US-Milchindustrie hat das ehrgeizige Ziel, bis 2050 keine Treibhausgasemissionen mehr zu verursachen. Sie glaubt das erreichen zu können, dass eine Senkung der Emissionen auf Betriebsebene um 23 Prozent bereits ausreichen würde, um innerhalb der nächsten Jahrzehnte Klimaneutralität zu erreichen.die Emissionen auf Betriebsebene für die nächsten Jahrzehnte um 23 Prozent gesenkt werden können.

Die meisten Emissionen, die den Treibhausgas-Fußabdruck eines Liters Milch ausmachen, stammen aus dem kurzlebigen Klimaschadstoff CH4, der eine Halbwertszeit von etwa 10 Jahren hat. Das relativ neue Bilanzierungssystem Global Warming Potential Star und die Einheit CO2-Wärmeäquivalente geben der Industrie die geeignete Metrik, um ihre aktuellen und prognostizierten Erwärmungsauswirkungen auf zukünftige Emissionen zu quantifizieren.

 

23.08.2022

Landwirtschaft nutzt 2,5 Prozent der jährlichen Wassermenge

Wasserentnahme Im Branchenvergleich

Alle großen Wirtschaftszweige sind auf Wasser angewiesen. Im Jahr 2019 wurden von Betrieben in Deutschland – ohne Betriebe der öffentlichen Wasserversorgung – insgesamt gut 15,3 Milliarden Kubikmeter Frischwasser verwendet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Weltwasserwoche vom 23. August bis zum 1. September mitteilt, setzten die Betriebe 84,7 % des Wassers oder knapp 13,0 Milliarden Kubikmeter für die Kühlung von Produktions- und Stromerzeugungsanlagen ein. Dazu zählten vor allem Betriebe der Energieversorgung, die mit diesem Wasser ihre Kraftwerke kühlten. Das zu anderen Zwecken als der Kühlung eingesetzte Wasser diente hauptsächlich Produktionszwecken (10,7 %). Die übrige Wassermenge wurde für die Bewässerung insbesondere in der Landwirtschaft verwendet (2,5 %) oder ging in die hergestellten Produkte ein (1,4 %). Weitere 0,6 % entfielen zudem auf sogenannte Belegschaftszwecke. Darin ist zum Beispiel Wasser für sanitäre Einrichtungen oder den Betrieb von Kantinen enthalten.

 

18.08.2022

Gülle wird zum wertvollen Wirtschaftsgut

08 Gülle Als Pflanzennährstoff

Als Gülle bezeichnet man das Gemisch aus Wasser, Kot und Harn. Es wurde schon immer als Wirtschaftsdünger eingesetzt, ist aber auch nicht unproblematisch, wie die Diskussion um Nitratwerte im Grundwasser oder die Ammoniakemissionen zeigen. Zwar hat der Gesetzgeber über die Düngeverordnung nachgebessert und will über eine verpflichtende Nährstoffbilanzierung sicher stellen, dass nur soviel Nährstoffe ausgebracht werden, wie sie auch von Pflanzen in der Vegetationsperiode aufgenommen werden können. Das gelingt aber nicht immer: Witterung, Wachstumstadium der Pflanzen und die Ausbringungstechnik sind entscheidend. Trotzdem: rechnerisch können nur rd. die Hälfte der benötigten Pflanzennährstoffe über Wirtschaftsdung zur Verfügung gestellt werden. Wir halten zu wenig Tiere in unseren Ställen. Dabei konnte allein über den Einsatz von Wirtschaftsdung bereits 2015 rd. 1 Milliarden Euro an Mineraldüngerkosten eingespart werden. Zu aktuellen Düngekosten dürfte Gülle mittlerweile den dreifachen Wert haben.

 

10.08.2022

Umweltbundesamt fordert Tierbestandsreduzierung

Anteil Rinderhaltung Am Globalen CO2 Ausstoß

Die Erzeugung von Lebensmitteln ist mit Klima schädlichen Emissionen verbunden, auch die Tierhaltung. Sie trägt lt. Umweltbundesamt zu rd. 3 %1) an den gesamten deutschen Emissionen] (762 Mio t C02e) bei. Das ist beachtlich, sollte aber nicht beunruhigen, schließlich handelt es sich Dank Photosynthese um regenerative C02-Kreisläufe und die Tierhaltung, insbesondere die Rinderhaltung kann im Fall einer Weidenutzung erheblich zur C02-Fixierung beitragen. Abgesehen davon, dass nur Wiederkäuer zu den Nutztieren gehören, die biologisch hochwertiges Nahrungsprotein für die menschliche Ernährung erzeugen und im günstigsten Fall dafür sogar weniger Pflanzenprotein benötigen.

Wissenschaftler kommen daher zu Recht zu dem Ergebnis, dass eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung ohne Tierhaltung derzeit kaum denkbar ist. Trotzdem glaubt das Umweltbundesamt, dass die Tierhaltung um 50 % reduziert werden müsse. Prof. Breunig, Agrarökomom an der Hochschule Weihenstefan - Triesdorf reagierte prompt und machte den Präsidenten auf die Folgen einer Tierhaltungsverlagerung aufmerksam.

1) Landwirtschaft insgesamt 7,2 %, (54,9 Mio t C02e), davon 33,9 % aus der Tierhaltung = 18,6 Mio t C02e, davon Rinderhaltung rd. 70 % = 13 Mio t C02e

 

05.08.2022

Tierwohl – in Theorie und Praxis

Im Jahr 2009 hat die promovierte Agrarwissenschaftlerin Kirsten Kemmerling mit ihrer Schwester Heike, einer Diplom-Geografin, den elterlichen Betrieb übernommen. Die Spielberg-Holsteins GbR bewirtschaftet heute 26 Hektar Grünland, 9 Hektar Ackerland und 1,5 Hektar Wald. Der Tierbestand umfasst 43 schwarz- und rotbunte Holstein Kühe mit Nachzucht sowie zwei Braunviehkühe mit Nachzucht. Eine Besonderheit des Betriebs ist die Milchleistung. Sie liegt mit durchschnittlich 10.900 kg Milch pro Kuh und Jahr deutlich über dem Durchschnitt in Deutschland, der für das Jahr 2020 mit 8.457 kg berechnet wurde.

DIALOG MILCH hat Frau Dr. Kirsten Kemmerling im bergischen Much besucht.

 

05.08.2022

StadtLandKuh – Der Podcast

Beim Podcast StadtLandKuh lässt Milchland Niedersachsen einen jungen Stadtmenschen auf Bauernhöfe los. Jede Episode ein neuer Hof, jeder Hof eine neue Challenge. Ob es nun darum geht, den Cowboy in sich zu entdecken oder das stärkste Gras anzubauen: Hochmotiviert, aber planlos, stellt sich der Städter Timo mutig dem Landleben. Was an Fähigkeiten fehlt, wird durch Sprüche wettgemacht. Dabei lernt er neben eigenen Grenzen auch Land und Leute kennen und mistet ganz nebenbei ein paar Klischees im Kopf aus.

Ein Podcast, der Spaß und neugierig macht.

 

03.08.2022

Die Nährstoffdichte ist entscheidend, wenn man Emissionen von Lebensmitteln vergleichen will

Green Ashley 2021: Nutritionaly-invested environmental impacts of food products ... ETH Zürich

Die Ökobilanz (engl. LCA – Life Cycle Assessment) stellt eine Analyse der Umweltwirkungen von Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen entlang des gesamten Lebenswegs von der Wiege bis zur Bahre dar. Sie wurde erstmals in der technischen Industrie verwendet und fand später auch Eingang in der Lebensmittelindustrie und der Landwirtschaft. Das Problem dabei ist: hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Während man in der fossilen Industrie ein Vergleich von Emissionen bezogen auf das Gewicht oder das Volumen durchaus Sinn macht, taugt es für die biologische Lebensmittelindustrie überhaupt nicht. Landwirte erzeugen entweder sehr Kalorien (Kartoffeln) oder Protein haltige Lebensmittel (Linsen, Erbsen, Fleisch, Eier) an, die sehr unterschiedlich den Nährstoffbedarf eines Menschen decken. Und natürlich gibt es auch Nahrungsmittel, die sowohl Kalorien, als auch Protein enthalten, sich aber u.U. hinsichtlich ihrer Bioverfügbarkeit unterscheiden. Wissenschaftler plädieren daher dafür, diese Aspekte bei einem Emissionsvergleich von Lebensmitteln zu berücksichtigen.

 

Rentenbank

mit Unterstützung der
Landwirtschaftlichen Rentenbank

Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS)
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