BRS News
Tierwohl: Sauen sollen sich in größeren Ställen suhlen
Den Sauen soll in deutschen Ställen zukünftig mehr Bewegungsfreiheit ermöglicht werden. Insbesondere der Einsatz von Kastenständen in der Sauenhaltung wird mit der Siebten Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung strenger geregelt, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Das bedeutet, dass den Sauen im Deckzentrum eine Gruppenhaltung mit uneingeschränkt nutzbarer Bodenfläche von mindestens fünf Quadratmetern je Sau angeboten wird. Die Buchten müssen zudem in Liege-, Fress- und sonstige Aktivitätsbereiche untergliedert werden. Dabei müssen Rückzugsmöglichkeiten im Aktivitäts- und/oder Ruhebereich vorgesehen werden, wobei Fress-Liegebuchten oder sonstige Fressplätze keine Rückzugsmöglichkeit darstellen. Auch der Abferkelbereich muss mindestens zu einer Bewegungsbucht umgebaut werden und im Wartebereich werden durch die Änderungen im Deckzentrum Anpassungen notwendig. Für die erheblichen Umbaukosten können Landwirte aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung zur Tierschutznutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) bis zu 40 Prozent der Investitionskosten beantragen. Einschließlich Beratung dürfen dies maximal 500.000 Euro je Betrieb und Bauvorhaben sein. Insgesamt liegen 300 Mio. Euro (2020: 100 Mio. Euro / 2021: 200 Mio. Euro) im Topf. Nach Verschiebung der Antragsfrist auf den 30. September 2021 liegen bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) nun 73 Anträge von Sauenhaltern vor, davon wurden mit Stand 30. April bereits 32 Anträge bewilligt. Dahinter steckt ein Investitionsvolumen von 36,5 Mio. Euro und ein Fördervolumen von 14,5 Mio. Euro. Von den 73 Anträgen kamen 40 Anträge aus Niedersachsen, 13 aus Nordrhein-Westfalen, acht aus Schleswig-Holstein. Der Rest verteilt sich auf die übrigen Bundesländer.
Neues Rinder-Pangenom soll gezieltere Züchtung ermöglichen
Für das Hausrind war bis vor kurzem nur ein einziges Referenzgenom verfügbar: das von der Kuh «Dominette» der Rasse «Hereford». Mit dieser Referenz glichen Forschende bisher andere DNA-Sequenzen von Rindern ab, um genetische Variationen aufzuspüren und entsprechende Genotypen zu definieren. Die bisherige Referenz bildet jedoch die Diversität der Art nicht ab, denn sie beinhaltet keine genetischen Varianten, an denen sich Individuen unterscheiden. Ein Forschungsteam der ETH Zürich hat nun mit den Genomen von drei weiteren Hausrindrassen, darunter das Original Schweizer Braunvieh, zwei nahe verwandten Arten wie dem Zebu-Rind und dem Yak sowie mit dem bisherigen Referenzgenom des Hausrinds ein sogenanntes Pangenom erstellt. Dadurch entdeckten sie nun Gene mit bisher unbekannten Funktionen. Die entsprechende Studie wurde soeben im Fachmagazin PNAS vorgestellt.
Bauernverband kritisiert Baulandmobilisierungsgesetz
Die Bundesländer lassen bei der heutigen Bundesratsentscheidung zum Baulandmobilisierungsgesetz den Tierwohlstallbau unberücksichtigt. Diese Entscheidung ist ein Rückschlag für die Landwirte, die die hohen Anforderungen des Gesetzgebers und der Verbraucher nach mehr Tierwohl in den Ställen umsetzen wollen. Wir haben kein Verständnis dafür, dass der Weg zu höheren Tierwohlstandards so blockiert wird,
bewertet der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, das Abstimmungsergebnis. Zudem stehe die Entscheidung diametral zu der Bundesratsstellungnahme zum jetzt verabschiedeten Gesetzentwurf zur Änderung des Baugesetzbuches. Noch im Dezember 2020 habe der Bundesrat gefordert, die Hemmnisse beim Tierwohlstallbau zu beseitigen.
Auf der Internetseite des Bundesrates zu TOP 29 heißt es dazu: Zwar hat der Bundesrat in einer begleitenden Entschließung bedauert, dass der Bundestag - entgegen der Anregung der Länder - keine Vorgaben zu tierwohlgerechten Stallanlagen in das Gesetz aufgenommen hat. Diese seien aber notwendig, um den Umbau von Ställen hin zu mehr Tierwohl baurechtlich zu flankieren. Er bittet die Bundesregierung daher, bei der nächsten Änderung des Baugesetzbuches die baurechtlichen Regelungen anzupassen, um den gesellschaftspolitisch gewollten Transformationsprozess hin zu mehr Tierwohl zu unterstützen. Die Entschließung wurde der Bundesregierung zugeleitet. Sie entscheidet, wann sie sich mit den Länderforderungen befasst - feste Fristen gibt es hierfür nicht.
Afrikanische Schweinepest: Fachgespräch im Landtagsausschuss am 31.05.2021
Am 31. Mai 2021 findet im Brandenburger Landtag im Rahmen einer Sondersitzung des Ausschusses für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz ein Fachgespräch zur Afrikanischen Schweinepest statt, an dem auch der Bundesverband Rind und Schwein e. V. teilnimmt. In dem Gespräch soll die aktuelle Situation der schweinehaltenden Betriebe in Brandenburg erörtert werden. Außerdem wollen die Teilnehmer Möglichkeiten besprechen, wie die Brandenburger Schweinehalter aufgrund ASP-bedingter Verluste besser unterstützt werden können.
Nähere Informationen finden Sie in der beigefügten Pressemitteilung des Landesbauernverbandes Brandenburg.
Stallklima – gute Luft ist machbar auch im geschlossenen Stall!
Im ersten Teil der Stallklimabetrachtungen werden die Grundlagen zur Dimensionierung der Anlagen beleuchtet. Neben den notwendigen Ansprüchen der Tiere und den daraus resultierenden Luftraten stehen die Möglichkeiten zur Temperaturreduzierung im Vordergrund. Im zweiten Teil der Stallklimabetrachtungen stehen die Zuluftsysteme im Vordergrund, die häufig Grund für auftretende Probleme bei den Stalllüftungen sind. Eckpunkte für die gängigen Zuluftsysteme werden genannt.
Webinar: EU-Verordnung für die Viehzucht in Europa und Drittländern
AETE (Association of Embryo Technology in Europe) bietet am 17. Juni 2021 um 18 Uhr ein Webinar zum Thema EU-Verordnung für die Viehzucht in Europa und Drittländern
an. Die Anmeldung ist kostenlos. Dr. Bernhard Polten wird einen Überblick geben, wie eine Verordnung für die Tierzucht in Europa entwickelt und umgesetzt wird. Seinem Vortrag folgen drei kürzere Präsentationen der Drs. Hanna Grothmann, Erik Mullaart und Helene Quinton, die Deutschland, die Niederlande und Frankreich vertreten. Sie werden darüber informieren, wie die europäischen Regelungen in nationales Recht umgesetzt werden und wie sie in ihrer täglichen Arbeit damit umgehen. Am Ende wird es Zeit für eine allgemeine Diskussion geben.
Impfung mit Ileitis-Pumpe übers Trinkwasser
Schon seit vielen Jahren setzen Tierärzte und Landwirte auf die Schluckimpfung gegen Ileitis, um diese häufige Darmerkrankung erfolgreich in den Griff zu bekommen. Die Schluckimpfung kann mit geringstem Aufwand über Trinkwasser und Flüssigfutter verabreicht werden. Jetzt bietet Boehringer Ingelheim eine neue Pumpe an, die den Impfvorgang nochmal wesentlich vereinfacht.
Projektmitarbeiter (m/w/d) für die Digitalisierung der Prozesse in der Rindervermarktung
Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V (vit) sucht eine/n Projektmitarbeiter (m/w/d) für die Digitalisierung der Prozesse in der Rindervermarktung.
Das erwartet Sie: Sie erarbeiten mit unseren Kunden die Anforderungen für praxistaugliche und bedarfsgerechte Softwarelösungen im Bereich Rindervermarktung. Sie betreuen Softwarelösungen im Bereich Rindervermarktung fachlich und unterstützen Kunden bei deren Nutzung.
Das bringen Sie mit: Sie haben ein abgeschlossenes Studium der Agrarwissenschaften, eine vergleichbare Qualifikation und/oder verfügen über intensive Kenntnisse im Bereich Rindervermarktung. Sie haben eine Leidenschaft für die Bearbeitung anwendungsorientierter Fragestellungen.
Webseminare: Projekt Netzwerk Fokus Tierwohl der LWK NDS
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen bietet im Rahmen des Projektes Netzwerk Fokus Tierwohl Webseminare an. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Klauengesundheit spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden und die Leistung unserer Rinder. Nach wie vor sind Klauenkrankheiten der dritthäufigste Abgangsgrund für Milchkühe. Zudem ist jeder Lahmheitsfall durch die reduzierte Milchleistung, erhöhte Remontierungsraten, Mehrarbeit durch Behandlungsaufwand und Tierarztkosten bis hin zu verlängerten Zwischenkalbezeiten auch ein nicht zu unterschätzendes finanzielles Problem. Durch die Fütterung, Klauenpflege und tiergerechte Haltung hat der Halter vielfältige Einflussmöglichkeiten auf die Klauengesundheit seiner Herde.
Klauengesundheit Teil 1: Funktionelle Klauenpflege und Lahmheitstherapie am 14. Juni von 19:30 Uhr bis 21 Uhr
Klauengesundheit Teil 2: Synergieeffekte zwischen Klauengesundheit und Emissionsminderungsmaßnahmen am 01.07.2021 von 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr
Stelle als Mitarbeiter (m/w/d) im Bereich Schweinehaltung in 04886 Köllitsch
Im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie ist zum 1. August 2021 eine Stelle als Mitarbeiter (m/w/d) im Bereich Schweinehaltung im Referat 78 »Lehr- und Versuchsgut« der Abteilung 7 »Landwirtschaft« in 04886 Köllitsch unbefristet zu besetzen.