Rinderfakten
Upcycling – aus nicht essbarer Pflanzenmasse werden hochwertige tierische Lebensmittel

Pflanzen lagern über Photosynthese Kohlenstoff ein und bauen so ihre zellulosehaltige Gerüstsubstanz auf. Für Menschen ist diese nicht essbar. Monogastrier, zu denen auch der Mensch zählt, können nur bestimmte Pflanzenbestandteile mit geringen Zellulosegehalten verwerten.
Das Rind liefert mehr als nur Milch und Fleisch

Tierische Nebenprodukte sind Grundlage für eine Vielzahl von Produkten des täglichen Lebens. Neben Fleisch fallen auch ungenießbare Nebenprodukte wie Häute und Felle, Blut, Fette und Talg an. Diese liefern Rohstoffe, die in pharmazeutischen, kosmetischen, Haushalts- und Industrieprodukten verwendet werden. Diese Koppelprodukte tragen nicht nur zur Rentabilität der Branche bei, sondern sparen auch C02-Emissionen die bei der Fertigung alternativer Industrieprodukte anfallen würden; Ressourcen werden geschont. Wer Lederschuhe nutzt, kann auf klimaschädliche Produkte auf Basis fossiler Rohstoffe (Erdöl) verzichten. Wer Biodiesel tankt, spart in der Regel auch fossile Treibstoffe.
Milchkühe werten pflanzliches Eiweiß auf

Milchkühe erzeugen aus faserhaltigem Pflanzenmaterial, das für Menschen unverdaulich ist, Eiweiß höchster Qualität in Form von Milch und Fleisch.
Steigende Milchmenge und sinkende Emissionen

Mehr Milch und gleichzeitig geringere Emissionen – so sieht die Entwicklung in der Milcherzeugung in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren aus. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland insgesamt 31,9 Mio. Tonnen Milch erzeugt. Diese Steigerung um 19 Prozent im Vergleich zu 2001 hat ihre Ursache in der gestiegenen Milchleistung der Kühe. Diese stieg um gut ein Viertel auf durchschnittlich 8.550 Liter pro Kuh und Jahr.
Effizientes Management ermöglicht sinkende Emissionen

In der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung in Deutschland sind die Milch- und Fleischleistungen je Tier seit den 1960er Jahren deutlich gestiegen. Heute liefern Rinder mehr als doppelt so viel Milch und Fleisch als noch vor 60 Jahren. Die Effizienzsteigerung wurde mit Hilfe eines verbesserten Managements, technischen Fortschrittes, optimierter Fütterung, und auch der Tierzucht möglich.
Zeitgleich sind die Methanemissionen aus der Milchvieh- und Fleischrinderhaltung stark zurückgegangen. Einer der Gründe für die verringerte Emission ist der Rückgang der Anzahl Rinder in Deutschland um fast die Hälfte. Die Fortschritte in der Rinderhaltung haben somit zum Rückgang der anthropogenen Methanemission beigetragen, jedoch nicht zu einer Verschlechterung der Nährstoffversorgung in Deutschland.
Geringer Einsatz von Reserveantibiotika in der Tiermedizin

Werden Tiere krank, muss ein Tierarzt gerufen werden, der, ähnlich wie im Humanbereich, Arzneimittel zur Heilung verschreiben kann. Für die Bekämpfung schwerer bakterieller Infektionen werden Antibiotika verschrieben. Hier ist besondere Sorgfalt geboten, um die Entstehung von Resistenzen zu vermeiden. Diese entstehen besonders dann, wenn eine Behandlung mit antibiotisch wirksamen Medikamenten vorzeitig beendet wird oder die vom Tierarzt verschriebene Wirkstoffmenge nicht beachtet wird.
Entwicklung der landwirtschaftlichen Emissionen in Deutschland

Die deutsche Landwirtschaft hat im Jahr 2021 insgesamt 61,1 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente erzeugt und ist somit für 8 % der Treibhausgasemissionen Deutschlands verantwortlich. Die Landwirtschaft zählt zu den wenigen Branchen mit stetig sinkenden Emissionen. Im Vergleich zu 1990 sanken die Emissionen um mehr als 22 % – und das bei steigender Produktivität. Heute ernährt ein Landwirt mit 137 Menschen fast doppelt so viele wie 1990.
Milchkuhbestände in Deutschland sinken

Die Milchleistung der Kühe in Deutschland lag im Jahr 2020 bei durchschnittlich 8.550 kg Milch pro Kuh und Jahr, während das mittlere Leistungsniveau 1950 noch 2.600 kg Milch betrug. Innerhalb von 70 Jahren stieg die Milchleistung also um fast 6.000 kg oder 85 kg pro Jahr. Zeitgleich ist der Rinderbestand seit den 1950er Jahren um fast 30 Prozent reduziert worden. Im Jahr 1950 erzeugten 5,7 Mio. Milchkühe in Deutschland insgesamt 14,6 Mio. Liter Milch. Aktuell produzieren wir mit einer 30 Prozent reduzierten Milchkuhbestand mehr als doppelt so viel Milch in Deutschland.
Antibiotikaeinsatz in der Tiermedizin

Der Einsatz von Tierarzneimitteln, zum Beispiel Antibiotika, dient dem Ziel, kranke Tiere zu behandeln und damit die Tiergesundheit und den Tierschutz zu fördern. Der Einsatz ist gleichermaßen auf den Schutz des Verbrauchers vor Zoonosen (auf Menschen übertragbare Tierkrankheiten) und vor gesundheitsgefährdenden Lebensmitteln ausgerichtet. Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika in Deutschland verringert sich kontinuierlich. Das meldet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in seiner jährlichen Auswertung. Die Abgabemenge für Haus- und Nutztiere sank 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 61 Tonnen auf 540 Tonnen (minus 10 Prozent). Betrachtet man den Zeitraum seit Beginn der Erfassung, im Jahr 2011, ist die abgegebene Antibiotikamenge um 68 Prozent gesunken.
Ökologie, Ökonomie und Soziales bilden die drei Säulen der Nachhaltigkeit

Für die Landwirtschaft bedeutet dies, dass eine nachhaltige Entwicklung nur erfolgreich ist, wenn ökologische, wirtschaftliche und soziale Ziele gleichranging berücksichtigt werden.