Geringer Einsatz von Reserveantibiotika in der Tiermedizin

Werden Tiere krank, muss ein Tierarzt gerufen werden, der, ähnlich wie im Humanbereich, Arzneimittel zur Heilung verschreiben kann. Für die Bekämpfung schwerer bakterieller Infektionen werden Antibiotika verschrieben. Hier ist besondere Sorgfalt geboten, um die Entstehung von Resistenzen zu vermeiden. Diese entstehen besonders dann, wenn eine Behandlung mit antibiotisch wirksamen Medikamenten vorzeitig beendet wird oder die vom Tierarzt verschriebene Wirkstoffmenge nicht beachtet wird.


Kommt es zu Resistenzen, helfen mitunter nur noch wenige Antibiotika, die auch als Reserveantibiotika bekannt sind. Eine Verwendung dieser Mittel in der Veterinärmedizin erfolgt daher sehr restriktiv. Zu den sog. Reserveantibiotika zählen Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation. Auch Polypeptidantibiotika (überwiegend Colistin) zählen in diese Kategorie. Colistin ist jedoch ein sehr altes Antibiotikum, das aufgrund unerwünschter Nebenwirkungen in der Humanmedizin in Deutschland seit langem so gut wie nicht mehr eingesetzt wird.

Die insgesamt in Deutschland an Haus- und Nutztiere verabreichte Antibiotikamenge lag im Jahr 2021 bei rd. 600 Tonnen. Die Reserveantibiotika der Wirkstoffgruppen Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation hatten daran einen Anteil von nur 1,12 Prozent. In der Veterinärmedizin werden überwiegend ältere Antibiotika, wie z.B. Tetracycline, eingesetzt, die für die Humanmedizin wenig Bedeutung haben.


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