BRS News
Nur noch Fleisch aus Haltungsstufe Stufe 3 und 4 - Ein sinnvoller Beitrag zur Transformation der Tierhaltung oder Trojanisches Pferd für die Borchert-Kommission?
Aldi hat am Freitag, den 25. Juni 2021 angekündigt, bis zum Jahr 2030 Fleisch (Schwein, Geflügel, Rind) aus den heute üblichen Haltungsformen aus seinem Sortiment komplett auszulisten. Auch die Wettbewerber haben mittlerweile bekanntgegeben, zukünftig zunehmend auf tierfreundliche Haltungsformen setzen zu wollen. Fleisch, das nach dem heutigen gesetzlichen Standard produziert wird (Haltungsstufe 1), aber auch aus den Ställen nach Maßgabe der Initiative Tierwohl (Haltungsstufe 2), soll in 9 Jahren bei Aldi nicht mehr zu finden sein (eine Übersicht über die Haltungsformen nach der Kennzeichnung des deutschen Lebensmittelhandels gibt. Dr. Gesa Busch und Prof. Spiller suchen nach Antworten auf die Frage : Ein sinnvoller Beitrag zur Transformation der Tierhaltung oder Trojanisches Pferd für die Borchert-Kommission?
Währenddessen sinkt der Erlös für Schlachtschweine und es gibt zu viel Tierwohltiere. Wie passt das zu der Ankündigung?
Gentechnik – die grüne Lösung für unsere Äcker?
Der Klimawandel ist gerade in der Landwirtschaft omnipräsent. Schon jetzt nehmen Wetterextreme zu, Boden sowie Wasser werden knapper. Pflanzenkrankheiten -und schädlinge passen sich schneller an die Gegebenheiten an als je zuvor. Als wäre das nicht schon genug, wächst die Weltbevölkerung weiterhin: 2050 wird die Landwirtschaft knapp 10 Milliarden Menschen ernähren müssen. Immer mehr Stimmen, beispielsweise aus der Gesellschaft, fordern nach Lösungen und Strategien, um die sich zuspitzende Situation zu deeskalieren. Eine Lösung, so scheint es, könnte der Einsatz von Gentechnik sein. Ist sie das wirklich? Im Blog agrardebatten der Universität Göttingen kommen Experten zu Wort.
FAO-Fleischpreisindex: Fleischpreise steigen seit neun Monaten
Laut einem in der vergangenen Woche veröffentlichten Benchmark-Bericht der Vereinten Nationen sind die weltweiten Preise für Nahrungsmittelrohstoffe im Juni zum ersten Mal seit zwölf Monaten gefallen. Der FAO-Lebensmittelpreisindex lag im Juni 2021 im Durchschnitt bei 124,6 Punkten, 2,5 Prozent weniger als im Mai, aber immer noch 33,9 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der FAO-Fleischpreisindex stieg im Monatsverlauf bis Juni um 2,1 Prozent, setzte den Anstieg im neunten Monat in Folge fort und lag 15,6 Prozent über seinem Wert im entsprechenden Vorjahresmonat, aber immer noch 8,0 Prozent unter seinem Höchststand vom August 2014. Die Preise für alle im Index berücksichtigten Fleischsorten – Rind, Huhn, Schwein und Schaf – stiegen im vergangenen Monat an, angetrieben von einer starken weltweiten Nachfrage und steigenden Importen aus einigen Ländern Ostasiens, die den Rückgang der Käufe aus China ausgleichen konnten.
Zahl der Betriebe mit ökologischer Tierhaltung um 41% gestiegen
Immer mehr Betriebe mit Tierhaltung wirtschaften inzwischen ökologisch. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist laut den endgültigen Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 die Zahl der Betriebe, die ökologische Tierhaltung betreiben, in den letzten zehn Jahren um 41 % von 12 300 auf 17 300 Betriebe gestiegen. Insgesamt betrachtet war in 2020 somit auch jeder zehnte der deutschlandweit 168 800 tierhaltenden landwirtschaftlichen Betriebe ein Ökobetrieb; 2010 traf dies nur auf 6 % der Betriebe zu.
Bünting Gruppe engagiert sich in der Initiative Tierwohl
Die Initiative Tierwohl (ITW) weitet den Kreis der Partnerunternehmen entscheidend aus. Die Bünting Unternehmensgruppe wird ganze Sortimentsbereiche bei Puten-, Hähnchen-und Schweinefleisch auf Produkte umstellen, die das Siegel der Initiative Tierwohl tragen. Ab Mitte Juli finden Verbraucher nach und nach entsprechend gekennzeichnetes Fleisch und Fleischprodukte in allen Combi und famila Märkten, die zur Bünting Unternehmensgruppe gehören. Bünting wird zudem zukünftig die vierstufige Haltungsform-Kennzeichnung verwenden.
Käseverzehr senkt das Diabetes-2-Risiko?
Prädiabetes bezeichnet eine Vorstufe des Diabetes Typ 2. Dabei ist der Zucker-Stoffwechsel bereits gestört, obwohl noch kein Diabetes vorliegt. Aktuelle Studienergebnisse legen die Vermutung nahe, dass sich der Verzehr von fettreichem Käse positiv für die Ausbildung dieser Krankheitsvorstufe aufwirken könnte. Menschen, die regelmäßig fettreichen Käse verzehrten, wiesen ein geringeres Typ 2 Diabetes-Risiko auf.
Es ist nicht einfach, Ergebnisse von Ernährungsstudien fachlich korrekt einzuordnen, v.a. wenn es sichum Beobachtungsstudien und Auswertungen von Fragebögen zu Ernährungsgewohnheiten handelt. Warum das so ist, erfahren Sie hier.
„Fit for 55“: Landvolk wirft EU Realitätsferne beim Klimaschutz vor
Das Landvolk Niedersachsen betrachtet die heute (14. Juli) von der EU-Kommission vorgestellten Entwürfe als nicht umsetzbar in Deutschland. Nach den Entwürfen Fit for 55
sollen die EU-Mitgliedstaaten unter Einbeziehen der Klimawirkungen der Landnutzung bis 2035 eine klimaneutrale Lebensmittelerzeugung erreichen. Der Vorschlag läuft darauf hinaus, dass als einzige Lösung für die von der EU-Kommission geforderte Nullbilanz für große Teile Niedersachsens eine 300-jährige Kulturleistung innerhalb von 15 Jahren zurückgedreht werden müsste
, erklärt dazu Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies. Die EU-Pläne sind unausgewogen, weil sie nicht mit anderen EU-Strategien abgestimmt sind und so zur weiteren Verlagerung der Lebensmittelerzeugung und Treibhausgasemissionen ins Ausland führen.
Vorschläge der EU-Kommission zum Klimaschutz ohne realistisches Ziel
Heute hat die EU-Kommission Vorschläge für die Klimaschutzpolitik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft und der Landnutzung vorgelegt. Dazu erklärt Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes: Die Land- und Forstwirtschaft will deutlich mehr zum Klimaschutz beitragen, aber es mangelt an konkreten Instrumenten und realistischen Zielen bei den Vorschlägen der EU-Kommission. Bei der Nahrungsmittelerzeugung werden jedoch manche Emissionen unvermeidbar bleiben. Die vorgesehenen Ziele für Kohlenstoffsenken sind wegen des bereits eingetretenen Klimastresses im Wald voraussichtlich nicht erreichbar. Es müssen auch noch konkrete Geschäftsmodelle für ein ‚Carbon Farming‘, also den gezielten Humusaufbau im Boden entwickelt werden. Um Klimaneutralität erreichen zu können, ist aus unserer Sicht ein gesamtwirtschaftlicher Ansatz für Kohlenstoffsenken und deren Inwertsetzung erforderlich. Im Bereich der Emissionen muss für Methan aus der Tierhaltung dringend eine Neubewertung seiner Wirkungsweise als kurzlebiges Treibhausgas erfolgen.
NL: Spürbar weniger Ferkel an deutsche Mäster
©SuS - Die Niederlande haben im ersten Halbjahr 2021 deutlich weniger Schweine exportiert als im Vorjahreszeitraum, während dafür die Schlachtungen bei den heimischen Fleischherstellern zulegen konnten. Laut Daten der niederländischen Unternehmensagentur (RVO) wurden in den ersten 25 Kalenderwochen dieses Jahres insgesamt 3,81 Mio. Schweine in andere Staaten der Europäischen Union verkauft; das waren fast 461 000 Stück oder 10,8 % weniger als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Wichtigstes Ausfuhrgut der Niederlande im Bereich Schweine blieben die Ferkel. Die ins Ausland gelieferte Stückzahl ging jedoch gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 um 74 120 Tiere oder 2,3 % auf 3,22 Mio. zurück. Maßgeblich dafür waren die um 13,2 % auf knapp 1,85 Mio. Stück gesunkenen Verkäufe nach Deutschland.
Der Schutz des Waldes hilft auch dem Sojaanbau in Brasilien

Der Schutz des Waldes hilft auch dem Sojaanbau in Brasilien
, informiert das Internetportal Spektrum.de
und beruft sich dabei auf die Studie Conserving the Cerrado and Amazon biomes of Brazil protects the soy economy from damaging warming
. Dies wird u.a. darauf zurückgeführt, dass der Erhalt tropischer Ökosysteme hilft, extreme Temperaturen zu regulieren. Nach den Berechnungen der Wissenschaftler, führt ein Rückgang der einheimischen Vegetation zu Mindereinnahmen im Sojaanbau von durchschnittlich 99 US-Dollar je Hektar.
Über Im- und Exporte von Ölsaaten informiert die BLE.