16.06.2016

Moderne Ställe sind ein Fortschritt für Tierschutz und Tierwohl

Den Nutztieren geht es heute besser als früher. Zur Kosteneinsparung sowie zur Verbesserung des Tierschutzes und der Arbeitseffizienz werden alten Ställe modernisiert oder nicht weitergenutzt. Nach wissenschaftlichem Erkenntnisstand werden moderne, neue Ställe gebaut, die sowohl den Tieren als auch den Haltern bessere Bedingungen bieten. Neue Sauenställe werden heute meist für 300 bis 400 Sauen geplant und Mastställe für 2.000 bis 3.000 Schweine. Diese modernen Ställe bieten im Vergleich zur vermeintlich guten alten Zeit viel bessere Haltungsbedingungen z.B. in Bezug auf Platz, Licht, Hygiene, Stallklima und Fütterung. Technische Neuerungen, wie Tieridentifikationssysteme, Fütterungssysteme, Entmistungsanlagen und Klimacomputer erleichtern den Landwirten die ehemals schweren körperlichen Arbeiten. So haben sie mehr Zeit, Gesundheitszustand, Verhalten und Leistung ihrer Tiere zu beobachten und bei Problemen sofort zu reagieren. Tiergesundheitsindikatoren zeigen, dass sich das Tierwohl im Zuge der Modernisierung und der tierärztlichen Betreuung stetig verbessert.
 

16.06.2016

Intensivierung und Spezialisierung Tierhaltung

Die Tierhaltung unterliegt seit Jahrzehnten einem tiefgreifenden Strukturwandel: Die Zahl der Betriebe sinkt: Jährlich scheiden etwa 5–10 % der Landwirte aus. Gründe dafür sind u.a. Kostensteigerungen, erhöhte gesetzliche Auflagen und fehlende Hofnachfolger. Die verbleibenden Betriebe wachsen dementsprechend und das müssen sie auch, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Eine Betriebsvergrößerung führt zu einer besseren Auslastung der Produktionsfaktoren und erlaubt den Einsatz moderner Maschinen und Verfahren. Um beispielsweise eine Arbeitskraft finanzieren und auslasten zu können, muss ein Landwirt 200 – 300 Sauen oder 2000 – 3000 Mastschweine halten. Um Urlaub, Freizeit- und Krankheitstage abzusichern, wird eine zweite Arbeitskraft benötigt, die meist über eine höhere Tierzahl finanziert werden muss. Im Zuge der Intensivierung haben sich die Betriebe oftmals auch spezialisiert – z.B. auf die Sauenhaltung, Ferkelaufzucht oder Schweinemast. Diese Spezialisierung resultiert u.a. aus sehr unterschiedlichen Anforderungen der Tiere an ihre Haltung sowie aus gesundheitlichen und hygienischen Vorteilen für den Bestand. Die Landwirte haben die fachlichen Spezialkenntnisse erworben und praktischen Erfahrungen für die optimale Betreuung und Haltung der jeweiligen Tiere. Nutznießer des Wandels in der Landwirtschaft sind vor allem die Verbraucher: Sie bezahlen für das große Angebot an hochwertigen Lebensmitteln immer weniger. Für 1 kg Schweinekotelett war 1970 noch der Arbeitsaufwand von 96 Min. erforderlich, 2010 nur noch 22 Minuten. Des Weiteren können große Bestände auch zusätzliche Maßnahmen für die Umwelt besser umsetzen.
 

16.06.2016

Die Verbraucher haben kein Bild von der modernen Tierhaltung

Bei einer Verbraucherumfrage durch das Thünen-Institut zeigte sich, dass vielfach immer noch idealisierte und veraltete Bilder einer vielfältigen, klein strukturierten Landwirtschaft in den Köpfen der Bürger vorherrschen. Kleine Betriebe waren bei den Befragten oft gleichbedeutend mit idyllischem und traditionsverbundenem Bauerntum. Die Studie stellte eine überwiegend ablehnende oder kritische Haltung zum Agrarstrukturwandel fest. Die Wunschvorstellung nach einem einfachen Bauerntum einerseits und die tatsächliche Entwicklung der Betriebe andererseits lassen eine wachsende Kluft zur landwirtschaftlichen Realität entstehen. Viele Verbraucher sind verunsichert, weil sie die Landwirtschaft aus ihrem eigenen Lebensumfeld nicht mehr kennen.
 

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