BRS News
Nationales Wissensnetzwerk Kupierverzicht: PIG-CHECK App überarbeitet
Das Kupieren der Schwänze von Schweinen ist grundsätzlich verboten und nur mit einer Ausnahmegenehmigung möglich. Seit der Einführung des Aktionsplans Kupierverzicht ist eine Tierhalter-Erklärung zum Nachweis der Unerlässlichkeit des Kupierens für alle Schweine haltenden Betriebe verbindlich. Diese Erklärung kann nur nach der Durchführung einer Risikoanalyse und der sich daraus ergebenden Optimierungsmaßnahmen sowie einer Dokumentation von Schwanz-/Ohrverletzungen ausgefüllt und verwendet werden. Das Nationale Wissensnetzwerk Kupierverzicht unterstützt Schweinehalter und Schweinehalterinnen bei der Umsetzung des Kupierverzichts. Das Ziel des Projektes besteht somit darin das bestehende Wissen zur Haltung unkupierter Schweine und zur Vermeidung von Schwanzbeißen zu vermitteln. Unter anderem finden regelmäßig Onlineseminare statt, in denen Hintergrundwissen zu verschiedenen Themenkomplexen vermittelt wird. Alle Termine sowie weitere Informationen rund um den Kupierverzicht finden Sie auf der Homepage www.ringelschwanz.info.
Netzwerk Fokus Tierwohl startet Podcast-Reihe
Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Netzwerk Fokus Tierwohl hat mit dem Thema Hitzestress bei Rindern
die erste Ausgabe einer Podcast-Reihe auf den Weg gebracht. Sommerliche Hitze macht Rindern, vor allem den Milchkühen mit ihren hohen Leistungen, sehr zu schaffen. Klettern die Temperaturen in Kombination mit der Luftfeuchte nach oben, können sie ab einem bestimmten Punkt ihren Wärmeüberschuss nicht mehr loswerden – es sei denn, der Mensch greift regulierend ein. Dass ein rechtzeitiges und wirksames Eingreifen eine Entlastung für die Tiere darstellt und damit auch einer Tierwohlmaßnahme gleichkommt, zeigen zahlreiche Untersuchungen auf. Denn die Folgen von Hitzestress können gravierend sein und reichen vom Rückgang der Futteraufnahme über verminderte Milchleistung und Fruchtbarkeit bis hin zu Kreislaufkollaps und Hitzetod. Woran ist Hitzestress bei Rindern zu erkennen? Kann man Hitzestress messen? Mit welchen Maßnahmen im Stall und auf der Weide kann dem Hitzestress entgegen gewirkt werden? Der Podcast Hitzestress bei Rindern ist auf allen üblichen Podcast-Plattformen online erreichbar.
Zentrale Datenplattform für die Landwirtschaft geht an den Start
Die staatliche Datenplattform für Agrardaten www.landwirtschaftsdaten.de wurde vom Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft freigeschaltet. Das BMEL begegnet damit den wachsenden Datenmenge in der Landwirtschaft. Auf der Plattform können Landwirtinnen und Landwirte, Unternehmen, Start-Ups und die Forschung für sie relevante Daten abrufen. Erstmals sind alle öffentlich verfügbaren Agrardaten des Bundes aus den Themenbereichen Pflanzenbau, Tierhaltung, Fischerei und Forstwirtschaft sowie Umwelt-, Geo- und statistische Daten an einer Stelle zentral gebündelt.
Der Kuhkomfort ist nicht zu toppen – Sechs Jahre Erfahrungen mit dem Kompostierungsstall im Betrieb Schick
Im aktuellen Fachbeitrag stellt Sibylle Möcklinghoff-Wicke vom Innovationsteam Milch Hessen den Kompostierungsstall genauer vor. Bereits seit 2013 werden die Transitkühe vom Betrieb Schick, Erfurtshausen, in einem Kompostierungsstall gehalten. Eine nachhaltige Lösung ist das, denn sowohl Kühe als auch Landwirt und Umwelt profitieren davon. In dem Zwei-Raum-Laufstall mit befestigtem Fressgang (Schieberentmistung) und der freien Liegefläche, die im Abstand von 9 Tagen bis 9 Wochen mit einem Gemisch aus Getreideausputz und Pferdemist mit Hobelspänen eingestreut wird, ist der Kuhkomfort bestechend.
German Genetic führt als weltweit erstes Zuchtunternehmen den Maternal-Faktor als Maß für die Mütterlichkeit ein
German Genetic führt in seinem German Hybrid-Zuchtprogramm als weltweit erste Zuchtorganisation einen speziellen Maternal-Faktor für Mutterrassentiere ein und setzt damit auf Mütterlichkeit und Aufzuchtleistung. Der Maternal-Faktor basiert auf genomisch optimierten Zuchtwerten und einer intensiven Leistungsprüfung in Praxisbetrieben und neutralen Prüfstationen. Ein höherer Maternal-Faktor von Muttersauen bringt mehr Ruhe in den Stall, steigert die Anzahl abgesetzter Ferkel und reduziert spürbar die Ferkelverluste. Mit der German Hybrid-Sau werden wir den gesellschaftlichen Anforderungen an die Schweinehaltung gerecht und stärken so der deutschen Ferkelerzeugung den Rücken.
, so Jörg Sauter, Geschäftsführer von German Genetic. Ab sofort weist German Genetic den Maternal-Faktor für alle Tiere der Deutschen Landrasse und des Deutschen Edelschweins mit direkter Auswirkung auf Hybridsauen aus.
Afrikanische Schweinepest beim Schwarzwild: Erster amtlich bestätigter Ausbruch im Landkreis Barnim
Im Landkreis Barnim ist zum ersten Mal bei Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden. Das Nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut hat den amtlichen Verdacht am 28.07.2021 bestätigt. Es handelt sich dabei um eine Überläuferbache, die als Fallwild auf dem Gebiet der Gemeinde Lunow-Stolzenhagen, nur wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt, am 25. Juli 2021 gefunden wurde, sowie drei Frischlinge, die in unmittelbarer Nähe am selben Tag krank erlegt wurden. Der Fundort liegt in der bereits eingerichteten Sperrzone I (Pufferzone).
Bauernverbände fordern Nachbesserungen bei den Eco Schemes
Nach dem EU-Beschluss von Ende Juni über die GAP-Förderung hat der Deutsche Bauernverband (DBV) gemeinsam mit den Landesbauernverbänden die wichtigsten Anliegen für die weitere Umsetzung der Fördermaßnahmen in Deutschland formuliert. Ab 2023 findet eine erhebliche Aufstockung der Agrarumweltmaßnahmen von bisher etwa 0,9 Milliarden Euro auf etwa 2,5 Milliarden Euro jährlich statt. Insgesamt führt nach Einschätzung des DBV die Absenkung der Basisprämie einschließlich bisherigem Greening um mehr als 100 Euro/ha in Kombination mit einer deutlich erweiterten Konditionalität aus kostenintensiven Auflagen und einem noch unausgewogenen Angebot an Eco Schemes dazu, dass schmerzhafte Einkommensminderungen entstehen. Die Eco-Scheme-Maßnahmen müssen so kalkuliert werden, dass sie auch an Gunststandorten für die Landwirte attraktiv sind. Der Bund muss zügig die Eckdaten für die Kalkulation der Eco Schemes vorlegen, damit die Landwirte planen können. Außerdem weist der bisher vorgesehene Katalog der Eco Schemes für Grünland- und Futterbaubetriebe große Lücken auf, hier muss noch in diesem Herbst deutlich nachgebessert werden,
so Joachim Rukwied, Präsident des DBV.
Neue DLG-Merkblätter zu Fütterung und Tierwohl beim Schwein
Der DLG-Arbeitskreis Futter und Fütterung hat die Zusammenhänge zwischen Futter, Fütterung und Tierwohl beim Schwein in den DLG-Merkblättern 463 und 464 Fütterung und Tierwohl beim Schwein
behandelt und veröffentlicht. Neben dem aktuellen Wissensstand zu diesem Thema wurden bereits gesammelte Erfahrungen aus der konventionellen und biologischen Schweinehaltung berücksichtigt. Teil A (DLG-Merkblatt 463) geht den Fragen zum Einfluss von Futter, Fütterung und Faserstoffversorgung
nach, Teil B (DLG-Merkblatt 464) beschäftigt sich mit der Wasserversorgung und Futterhygiene
. Die beiden Publikationen sollen als Nachschlagewerke für die Fütterungspraxis dienen. Beide Merkblätter sind unter www.dlg.org/merkblaetter verfügbar.
Modellvorhaben: Ansäuerung von Gülle und Gärrückständen während der Aufbringung in wachsende Bestände
Die Ansäuerung von Wirtschaftsdüngern kann Ammoniak-Emissionen wirksam und kostengünstig senken und gleichzeitig die Düngeeffizienz erhöhen. Dies soll im Rahmen eines Modell- und Demonstrationsvorhabens in der Praxis umgesetzt und demonstriert werden. Im Auftrag des Bundeministeriums für Landwirtschaft und Ernährung sucht der Projektträger BLE ein Konsortium für die Durchführung des Vorhabens. Das BMEL beabsichtigt, das Modell- und Demonstrationsvorhaben im Rahmen des Bundesprogramms Nährstoffmanagement in Form einer Zuwendung auf Ausgabenbasis zu fördern. Die entsprechende Bekanntmachung Nr. 18/21/32 wurde am 27.07.2021 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Projektskizzen können bis zum 15.10.2021 bei der BLE eingereicht werden.
Nach Fleisch jetzt Milch – die Haltungsform erreicht die Molkereiprodukte
Aldi’s Tierwohlversprechen
mischt nicht nur den Fleischmarkt auf, sondern wirkt sich auch auf Molkereiprodukte aus. In der Milchindustrie wird dieses Vorgehen genau beobachtet. Denn ab 2022 können Milchprodukte genau wie Frischfleisch entsprechend einer vierstufigen Haltungsformen-Hierarchie gekennzeichnet werden. Die Kennzeichnung soll zum Standard werden.