BRS News
Beim bayerischen Unternehmertag für Schweinehalter wagten Fachleute einen Blick in die Zukunft.
©SuS - Die deutsche Schweinehaltung wird sich auch im neuen Jahr 2023 mit einem schwierigen Marktgefüge aus hohen Kosten und begrenzten Erlösmöglichkeiten auseinandersetzen müssen. Das ist eine der Kernbotschaften des gestrigen Unternehmertags für Schweinehalter, den das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im mittelfränkischen Ansbach organisiert hat. So erklärte Dr. Albert Hortmann-Scholten von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, dass die Schweinehalter allein aufgrund der höheren Strom- und Gaspreise aktuell mit Mehrkosten von 5 bis 6 € je Ferkel sowie rund 3 € je Mastschwein rechnen müssen.
SuS-Aufkleber "100 % Naturdünger - unserer Umwelt zuliebe"

Die Gülle hat keinen guten Ruf in der Bevölkerung. Dabei setzt der absolute Großteil der Landwirte diesen wertvollen organischen Dünger sehr verantwortungsvoll ein. Mit dem SUS-Aufkleber 100 % Naturdünger – unserer Umwelt zuliebe
soll direkt klar gemacht werden, dass Gülle ein Naturprodukt ist und gebraucht wird.
Weiterentwicklung des BZL-Datenzentrums
Das BZL-Datenzentrum des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft wurde um aktuelle Zahlen, interaktive Grafiken sowie erläuternde Texte weiterentwickelt. Es soll somit anwenderfreundlicher sein und eine umfangreichere Sammlung an Daten und Fakten zur Landwirtschaft und dem Agrarmarkt bieten. Ebenfalls neu auf www.bzl-datenzentrum.de ist der Themenbereich Umwelt und Klima mit statistischen Informationen. Das in der BLE angesiedelte BZL erhebt und erfasst im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Daten im Agrarbereich und stellt diese aufbereitet der Öffentlichkeit zur Verfügung.
DairyQ bietet 2-jähriges Herdenmanagement-Programm an
DairyQ, ein Zusammenschluss von sieben Milchkuhbetriebe aus Schleswig-Holstein bietet Berufseinsteigern eine kostenfreie 2-jährige Fortbildung zum/zur Herdenmanager/Herdenmanagerin an. DairyQ richtet sich an Nachwuchskräfte, die bereits ein Studium als Bachelor bzw. Master abgeschlossen haben oder über einen Fachschulabschluss mit Berufserfahrung verfügen und sich auf künftige Management- und Leitungsaufgaben zielorientiert vorbereiten wollen. Aktuell können Bewerbungen für den Jahrgang 2022/23 und für den im August startenden Jahrgang 2023/24 eingereicht werden.
Eine neu gestaltete Liegebox: Welche Effekte hat sie auf die Boxensauberkeit und das Liegeverhalten der Kühe?
Moderne Stallhaltungssysteme sind darauf ausgerichtet, die Tiere sauber zu halten und den Arbeitseinsatz effektiv zu gestalten. Die Stalleinrichtung übt dabei einen Einfluss auf das natürliche Tierverhalten aus, um zu verhindern, dass die Tiere die Liegefläche verschmutzen. Frühere Studien zeigten bereits die Auswirkungen breiterer und längerer Liegeboxen auf das Tierverhalten und die Sauberkeit. Besondere Bedeutung kommt auch den Liegepositionen zu, denn es gibt einen Zusammenhang zwischen der Liegeposition mit nach hinten abgelegtem Kopf und den REM (Rapid-eye movement)-Schlafphasen der Tiere. Eine neue Untersuchung von Beaver et al. (2021) hatte nun zum Ziel zu prüfen, ob und wie der zur Verfügung stehende Platz pro Kuh die Sauberkeit der Liegefläche und die Ruhepositionen der Tiere beeinflusst. Im Versuch wurde dazu das Liegeverhalten von 48 Milchkühen (acht Gruppen von sechs) unter drei verschiedenen Haltungsbedingungen geprüft.
RUW und RBW - doch keine Zusammenlegung der operativen Bereiche
Die Gremien der Rinder-Union West eG und der Rinderunion Baden-Württemberg e.V. haben Gespräche über eine gemeinsame Zukunftsgestaltung mit der Absicht geführt, die beiden Unternehmen vollständig zusammenzuführen. Geplant war hierbei, eine Zusammenlegung von Vermarktung, Zuchtprogrammen und Spermaproduktion sowie Spermavertrieb in einer neu zu gründenden GmbH. Nachdem die Vertreterversammlung der RBW im November mehrheitlich für das ausgearbeitete Konzept votiert hatte, haben sich die Gremien der Rinder-Union West eG mehrheitlich dagegen ausgesprochen. Daher wurde beschlossen, den Prozess zu beenden.
Die geplante Tierhaltungskennzeichnung und mögliche Folgen
Die Rechtsanwältinnen Philine-Luise Pulst und Malina Gorke, u.a. Expertinnen im Wettbewerbs- und Kennzeichnungsrecht, informieren in ihrem Blogbeitrag Startschuss für verbindliche Tierhaltungskennzeichnung gefallen
(14.12.2022 CMS Deutschland) über den Stand der Diskussion zum neuen Tierhaltungskennzeichnungsgesetz. Dabei skizzieren sie auch die Auswirkungen für bereits vorhandene Label. Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU betrachtet das Gesetz unter dem Gesichtpunkt der Subsidiarität und ein Projekt der Oldenburgischen Industrie und Handelskammer skizziert die Auswirkungen eines Viehbestandsabbaus für die Region nordliches Niedersachsen.
BASF bietet als erstes Unternehmen in Deutschland ein E-Learning zur Biodiversität an
BASF hat als erstes Unternehmen in Deutschland ein E-Learning zu Biodiversitätsmaßnahmen in der Agrarlandschaft für Landwirte und Landwirtinnen gestartet. Bei dem zweiteiligen Online-Tool werden neben den Grundlagen zur Biodiversität, mögliche Maßnahmen und deren praktische Umsetzung erläutert. Nach erfolgreicher Durchführung eines Abschlusstests erhält der Teilnehmende ein Biodiversitätszertifikat.
CattleHub - digitale Assistenzsysteme in der Rinderhaltung
Im Experimentierfeld CattleHub
geht es um den Einsatz digitaler Assistenzsysteme in der Rinderhaltung.
Dabei soll vor allem die Etablierung digitaler Technik (Assistenzsysteme) in der Rinderhaltung unterstützt und aktiv gestärkt werden. Ziel ist, dass Landwirte und deren Tiere durch verbesserte Entscheidungsempfehlungen profitieren.
Dazu werden im Projekt unterschiedliche Systeme validiert und spezifische Verbesserungen in den Bereichen Tracking, Sensorik, Funkvernetzung sowie Energieversorgung angestrebt. Auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz soll geprüft werden und zu höheren Prognosesicherheiten in der Datenanalyse beitragen.
Jahrespressekonferenz LV Milch: Milchmarkt im Krisenmodus
Anlässlich der diesjährigen Jahrespressekonferenz gibt die Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e.V. (LV Milch NRW) in einer Pressemeldung einen Rückblick auf das Jahr 2022 und einen Ausblick auf 2023. Der Ukrainekrieg und die damit einhergehenden Folgen bestimmten das Jahr 2022. Im Jahr 2023 werden die Energiekrise und die EU-Klimaschutzziele die Milchwirtschaft vor zusätzliche Herausforderungen stellen. Wie die Landesvereinigung in Ihrer Pressemitteilung skizziert, sei mit einer hohen Kosten - und Inflationssituation für den Sektor auch in 2023 zu rechnen. Die erheblichen Mehraufwendungen müssten jedoch entweder über den Milchpreis oder über gezielte Zahlungen ausgeglichen werden. Geschehe dies nicht, würde der Strukturwandel in der deutschen Milchwirtschaft noch schneller voranschreiten. Die Zukunftskommission müsse hier Interessen ausgleichen und Lösungen finden, mit denen Milcherzeugung krisenfest, nachhaltig und auskömmlich für die Landwirtschaft gestaltet werden könne.