Rinderfakten
Entwicklung der landwirtschaftlichen Emissionen in Deutschland
Die deutsche Landwirtschaft hat im Jahr 2021 insgesamt 61,1 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente erzeugt und ist somit für 8 % der Treibhausgasemissionen Deutschlands verantwortlich. Die Landwirtschaft zählt zu den wenigen Branchen mit stetig sinkenden Emissionen. Im Vergleich zu 1990 sanken die Emissionen um mehr als 22 % – und das bei steigender Produktivität. Heute ernährt ein Landwirt mit 137 Menschen fast doppelt so viele wie 1990.
Ökologie, Ökonomie und Soziales bilden die drei Säulen der Nachhaltigkeit
Für die Landwirtschaft bedeutet dies, dass eine nachhaltige Entwicklung nur erfolgreich ist, wenn ökologische, wirtschaftliche und soziale Ziele gleichranging berücksichtigt werden.
Methan - Quellen und Senken
Methan ist nach Kohlendioxid das zweitwichtigste anthropogene Treibhausgas, das das Klima beeinflusst. Es ist als Treibhausgas 21-mal schädlicher als Kohlendioxid und nur deshalb die Nummer zwei unter den Klimagasen, weil es in der Atmosphäre in viel kleineren Mengen vorkommt. Die Konzentration von Methan in der Atmosphäre hat sich in den vergangenen 150 Jahren nahezu verdreifacht.
Treibhausgasemissionen der deutschen Landwirtschaft sinken
Die Treibhausgasemissionen der deutschen Landwirtschaft sinken. Zwischen 1990 und 2021 sind sie um 22 Prozent gesunken - von 70,6 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent auf 54,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Ihr Anteil an den gesamten Treibhausgasemissionen Deutschlands, die sich in dem Zeitraum ebenfalls reduziert haben, stieg allerdings von 5,7 % (1990) auf 7,2 % (2021). Zu berücksichtigen ist jedoch die gleichzeitige Produktivitätssteigerung der deutschen Landwirtschaft. Heute kann ein Landwirt rein rechnerisch 140 Personen ernähren. Das sind doppelt so viele wie noch im Jahr 1990. In dieser Summe sind nur die in Deutschland produzierten Nahrungs- und Futtermittel berücksichtigt. Rechnet man auch das Nutztierfutter hinzu, dass deutsche Landwirte aus dem Ausland importieren, steigt die Zahl der Menschen, die sie mit ihren Erzeugnissen rechnerisch ernähren können, sogar auf 149.
Quellen:
Umweltbundesamt (21.03.2022); Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen
Bundeszentrum für Ernährung; Wie viele Menschen ernährt ein Landwirt?
Rinderhaltung ist nur für einen geringen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich
Die Landwirtschaft verursacht Treibhausgase – wie jede andere Branche auch. Das Umweltbundesamt meldete für das Jahr 2020 Gesamtemissionen in Deutschland in Höhe von 739 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Davon entfielen fast 92 % auf die Industrie, den Handel und den Verkehr. Die Landwirtschaft ist für 8,1 % der Emissionen und davon die Rinderhaltung für 3,4 % verantwortlich.
Senkung von Methanemissionen durch Rinderhaltung
Die Rinderhaltung wird häufig als Hauptverursacher von Methanemissionen dargestellt, dabei ist sie nur eine von vielen Quellen und ihr Anteil sinkt. Zum einen durch Leistungssteigerungen, die zu sinkenden Rinderbeständen beigetragen haben. Daneben gibt es aber zusätzliche Ansätze, die Methanemissionen weiter zu senken. Das Ziel ist eine klimaneutrale Rinderhaltung.
Deutsche Nutztiere ernähren sich regionaler als der deutsche Verbraucher
Unsere Nutztiere verwerten zu über 95 % heimische Futtermittel, die zum überwiegenden Teil auf den
tierhaltenden Betrieben selbst erzeugt werden.
Wasserentnahme der Landwirtschaft im Branchenvergleich
Die Landwirtschaft braucht große Mengen Wasser zur Erzeugung hochwertiger Lebensmittel. Im Vergleich zu anderen Branchen ist diese Menge aber sehr gering – Dank der guten Versorgung mit Regen.
Wassernutzung bei der Erzeugung von Rindfleisch
Mehr als 90 Prozent des Wasserbedarfs in der Rinderhaltung wird für die Futterherstellung gebraucht. Für den Anbau des Futters wird überwiegend Regenwasser genutzt. Etwa vier Prozent des benötigten Wassers für die Herstellung von einem Kilogramm Rindfleisch ist Blaues Wasser
.
Steigt die Effizienz in der Milcherzeugung, sinken die Emissionen je Liter Milch
Steigende Milchleistungen haben zwar steigende Methanausscheidungen pro Kuh zur Folge, auf den Liter Milch bezogen nehmen sie jedoch deutlich ab. Eine Milchkuh erzeugt bei einer Jahresleistung von 4.000 Litern Milch durchschnittlich 30,8 Gramm Methan pro kg Milch. Bei einer Jahresleistung von 10.000 Litern sind es nur durchschnittlich 14,6 Gramm Methan pro kg Milch.