Rinderfakten
Geringer Einsatz von Reserveantibiotika in der Tiermedizin

Werden Tiere krank, muss ein Tierarzt gerufen werden, der, ähnlich wie im Humanbereich, Arzneimittel zur Heilung verschreiben kann. Für die Bekämpfung schwerer bakterieller Infektionen werden Antibiotika verschrieben. Hier ist besondere Sorgfalt geboten, um die Entstehung von Resistenzen zu vermeiden. Diese entstehen besonders dann, wenn eine Behandlung mit antibiotisch wirksamen Medikamenten vorzeitig beendet wird oder die vom Tierarzt verschriebene Wirkstoffmenge nicht beachtet wird.
Antibiotikaeinsatz in der Tiermedizin

Der Einsatz von Tierarzneimitteln, wie beispielsweise Antibiotika, dient dem Zweck, kranke Tiere zu behandeln und somit die Tiergesundheit und den Tierschutz zu fördern. Gleichzeitig schützt er den Verbraucher vor Zoonosen (von Tieren auf Menschen übertragbare Krankheiten) und vor gesundheitsgefährdenden Lebensmitteln. Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika verringert sich in Deutschland kontinuierlich. Dies geht aus der jährlichen Auswertung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hervor. So sank die Abgabemenge für Haus- und Nutztiere 2023 auf 529 Tonnen. Im Vergleich zum Beginn der Erfassung im Jahr 2011 ist die abgegebene Antibiotikamenge um 69 Prozent gesunken.
Seit Anfang 2023 sind auch Betriebe mit Milchkühen ab einer bestimmten Größe von der Mitteilungspflicht betroffen. Obwohl somit Milchkühe zu den Erhebungen hinzugekommen sind, haben sich die Antibiotikaabgabemengen weiter verringert.
Gesundheitsrisiko durch Tierarzneimittelrückstände?

Alle tierischen Lebensmittel werden regelmäßig im Auftrag des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit stichprobenartig untersucht. 99,91 Prozent aller Proben blieben unbeanstandet; in 0,09 Prozent der Proben wurden Tierarzneimittelrückstände über den erlaubten Höchstwerten nachgewiesen (Stand 2018), das heißt aber nicht, dass hiervon ein Gesundheitsrisiko ausgeht.
Woher stammen MRSA-Keime beim Menschen?

Als Multiresistenz bezeichnet man eine Form der Antibiotikaresistenz, bei der Keime gegen mehrere verschiedene Antibiotika unempfindlich sind. Hierzu gehören Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA).
Antibiotikaresistenzen in der Nutztierhaltung

Bei Resistenzen verlieren Antibiotika ihre Wirksamkeit gegenüber Bakterien. Die zunehmenden Antibiotikaresistenzen sind ein gemeinsames weltweites Problem der Human- und der Tiermedizin.
Fachgerechter Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung

Kranke Tiere müssen tierärztlich versorgt werden. Die Anforderungen an die Verschreibung und Behandlung mit Antibiotika sind hoch. Zwischen 2011 und 2021 ist der Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung um 65 Prozent gesunken.