Antibiotikaresistenzen in der Nutztierhaltung
Bei Resistenzen verlieren Antibiotika ihre Wirksamkeit gegenüber Bakterien. Die zunehmenden Antibiotikaresistenzen sind ein gemeinsames weltweites Problem der Human- und der Tiermedizin.
Eine wachsende Bevölkerung, steigende Mobilität und intensivierte Nutztierhaltung – die Faktoren für eine schnelle weltweite Ausbreitung von Krankheitserregern sind vielfältig. Die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt sind eng miteinander verknüpft. Beim One-Health-Ansatz arbeiten die Akteure der verschiedenen Disziplinen – Humanmedizin, Veterinärmedizin, Umweltwissenschaften – fächerübergreifend zusammen, um beispielsweise der Übertragung von Krankheitserregern entgegenzuwirken. Auch im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen ist der One-Health-Ansatz zentral: Resistenzen kennen keine Grenzen und können sich zwischen Mensch, Tier und Umwelt rasch verbreiten. Als wichtige Ursachen für eine Resistenzbildung gelten gleichermaßen in Human- und Tiermedizin:
- mangelhafte Hygiene in Krankenhaus oder Stall,
- eine zu kurze oder zu niedrig dosierte Antibiotika-Behandlung,
- unsachgemäße Anwendung von Antibiotika, beispielsweise ohne vorherigen Erregernachweis.
Reserveantibiotika sind Wirkstoffe, die nur bei Infektionen mit resistenten Erregern angewandt werden sollen, wenn die üblichen Wirkstoffe nicht mehr greifen. In der Tiermedizin haben sie einen Anteil von 1,09% an der Gesamtmenge.