DK: Landwirtschaft in das ETS einbeziehen?
In einigen europäischen Ländern zählt die Landwirtschaft zu den Branchen mit einem rel. hohen Emissionsanteil (in Deutschland sind rd. 7,9 %, davon rd. 35 % aus der Tierhaltung). Diese Länder drängen darauf, die Landwirtschaft im Emissionshandel zu berücksichtigen. Über Steuern und Handel mit C02-Zertifikaten soll auch die Landwirtschaft langfristig um 95 % reduzieren. Was dabei vergessen wird:
- Damit steigen die Lebensmittelpreise
- Die Industrialisierung der Landwirtschaft wird Vorschub geleistet (Familienbetriebe werden weiterhin vom Markt verdrängt)
- Die Landwirtschaft ist derzeit (in Deutschland) die einzige Branche, die die politisch gesteckten Klimaziele erreicht und damit alle anderen Branchen entlastet hat.
- Importe werden weiter steigen.
Derartige Diskussion werden auch in Kanada geführt. Dr. Sylvain Charlebois, Agri-Food Analytics Lab meint dazu:
Die Erhebung einer CO2-Steuer auf Landwirte ist finanziell unfair, sie sind nicht in der Lage, die Preise zu erhöhen, um die Kosten auszugleichen. Bestimmte Landwirte werden mit jährlichen CO2-Steuerrechnungen von bis zu 150.000 US-Dollar pro Jahr belastet, was die dringende Notwendigkeit der Verabschiedung von Gesetz C-234 unterstreicht.