25.05.2022rss_feed

Der Glaube an eine zukunftsfähige Nutztierhaltung in Deutschland schwindet

Zitatgrafik Stefan Leuer

Die deutsche Nutztierhaltung befindet sich in unruhigen Zeiten. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und damit einhergehende Spekulationen an den Rohstoffmärkten haben zu historischen Preissteigerungen für Futtermittel, Energie und andere Betriebsmittel geführt. Die Wirtschaftlichkeit der Schweinehaltung ist derzeit nicht mehr gegeben. Die Markterlöse reichen nicht für die dringend erforderliche Eigenkapitalbildung; teilweise fehlen bereits die Mittel für den Futtereinkauf.


Gleichzeitig wird eine Transformation der Landwirtschaft, insbesondere der Tierhaltung forciert. Dies führt zu weiteren Kostensteigerungen, die am Mark derzeit nicht abbildbar sind. Auch die Preissensibilität der Verbraucher steigt wieder, so dass Eigenmarken des Lebensmittelhandels verstärkt nachgefragt werden. Es besteht das Risiko, dass die Landwirte auf den Kosten des Umbaus sitzen bleiben. Ohne bessere Perspektiven sind die Folgen absehbar: immer mehr Betriebe werden aufgeben, die Importe müssen steigen. Nachhaltig ist das nicht.

Dabei liegen die Lösungen längst in der Schublade. Die Empfehlungen des Kompetenznetzwerkes Nutztierhaltung sind machbar und finanzierbar, wie das Finanzierungskonzept zeigt. Derzeit fehlt es jedoch an klaren Aussagen aus dem Ministerium. Wie sollen Zielkonflikte für dringend erforderliche Investitionen aufgelöst werden und wie soll das finanziert werden? Der Glaube an eine starke Führungsrolle der Regierung schwindet von Tag zu Tag. Das ist nicht nur fatal für unsere Tierhalter und eine regionale Erzeugung, sondern auch für die Unternehmen aus dem vor- und nachgelagerten Bereich. Auch die restliche Industrie und die Dienstleister werden bald spüren, dass den deutschen Haushalten das Geld für andere Produkte und Dienstleistungen fehlt, da die Lebenshaltungskosten hoch sind.


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