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Durch die aktuellen Ernährungsempfehlungen wären die Regale in den Supermärkten schnell leer

Die Politik und einige Ernährungswissenschaftler empfehlen einen Ernährungswandel, um Ressourcen zu schonen, die Umwelt zu entlasten und die Gesundheit zu fördern. Die Ziele sind grundsätzlich gut, für die angestrebten Maßnahmen jedoch fehlt an vielen Stellen die wissenschaftliche Evidenz. Darauf machen das Agrar- und Ernährungsforum Nord-West e.V., der Bundesverband Rind und Schwein e.V., der Deutsche Raiffeisenverband e.V., der Deutsche Verband Tiernahrung e.V., der Milchindustrie-Verband e.V. sowie der Verband der Deutschen Fleischwirtschaft e.V. aufmerksam.


Hinsichtlich der geforderten Veränderungen im Ernährungssystem wird häufig auf die aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der sog. EAT-Lancet-Kommission sowie auf die daraus abgeleitete Planetary Health Diät verwiesen. Beide Ernährungsempfehlungen gehen durch die übermäßig starke Betonung einer pflanzlichen Ernährung jedoch an der Lebenswirklichkeit vorbei und bergen das Risiko einer Mangelernährung (1 - 8). Mit den aktuellen Empfehlungen hat sich die DGE von ihrer eigentlichen Kernkompetenz entfernt, indem sie sich nicht nur mit der Nährstoffversorgung und Gesunderhaltung des Menschen beschäftigt, sondern auch Ziele des Green Deal berücksichtigt (9, 10).


Die deutsche Landwirtschaft zählt zu den effizientesten Agrarregionen der Welt mit hohen nationalen Standards. Tierhaltung und Pflanzenbau bedingen einander im natürlichen landwirtschaftlichen Nährstoffkreislauf; der tierische Wirtschaftsdünger ist die Basis für das Pflanzenwachstum. Nutztiere spielen außerdem eine wichtige Rolle in der Ressourcenverwertung. Pro Kilogramm pflanzlichem Lebensmittel entstehen aus dem Anbau und der Verarbeitung pflanzlicher Rohprodukte rund 4 Kilogramm nicht essbare Pflanzenmasse (11). Nutztiere erzeugen daraus hochwertige Lebensmittel. Weiterhin ist die Tierhaltung essenziell für die Bewirtschaftung von Grenzstandorten und die Pflege von Kulturlandschaften. Tierhaltung ist also viel mehr als Lebensmittelerzeugung.


Dr. Margareta Büning-Fesel, die neue Präsidentin der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, bringt es im Interview mit dem Ökolandbau.de (12) auf den Punkt: Wenn wir ab morgen alle nach den neuen DGE-Empfehlungen oder der Planetary Health Diet einkaufen würden, dann wären die Regale in den Supermärkten schnell leer. Denn viele der empfohlenen Lebensmittel werden bisher weder in Deutschland noch weltweit in ausreichender Menge angebaut.


Für eine ausgewogene Ernährung ist eine ausreichende und hochwertige Proteinversorgung erforderlich (13). In Deutschland ist der Proteinbedarf durch pflanzliche und tierische Proteinquellen zu decken. An dieser Tatsache lässt sich auch zukünftig nichts ändern. Tierische Produkte kann der Verbraucher auch weiterhin ohne schlechtes Gewissen genießen, da eine Proteinversorgung über heimische pflanzliche Lebensmittel nicht zu erreichen ist. Eine Stigmatisierung bestimmter tierischer Lebensmittelgruppen wie Fleisch, Milch und Milchprodukte ist wissenschaftlich nicht gerechtfertigt.


(c)DVT: Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher der DVT-Geschäftsführung
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